Das „Bergwald-Projekt“ vom Forstamt Hinterweidenthal
Die Drachenwand liegt in Wilgartswiesen an der
Westseite
auf dem Vorixel, einem Bergrücken genau nördlich
in einer Linie
Falkenburg und Sportplatz.
Sie gewährte schon immer von dieser Felsnase aus
einen wunderbaren Ausblick in das Naturschutzgebiet Tiergarten
und auf die Ruine
Falkenburg bei Wilgartswiesen.
Sie wird seit Jahren von Kletterern aufgesucht
und
war bis jetzt kein Wanderziel.
Die
Drachenwand ist aber wegen ihrer geringen Größe,
der sehr kleinen Auswahl und
eher kurzen Kletterwegen auch bei den Kletterern nicht unbedingt der Hit. Sie
befindet sich oberhalb des Sportplatzes.
Das Naturschutzgebiet Tiergarten
war aber schon immer
und ist es auch bis heute,
ein Zankapfel zwischen der Gemeindeverwaltung Wilgartswiesen auf der einen,
dem BUND Pirmasens und anderen Verbänden auf der
anderen Seite.
Die Felswand selbst ist etwa nach Süd-Süd-Westen ausgerichtet, somit Prallhang für Sonne und Regen.
Das heißt im Einzelnen.
In den
trockenen Sommermonaten heiß und trocken, in den Regenmonaten durch Schlagregen
extrem erosionsgefährdet.
Die Bedeckung ist verstreut bis vereinzelt, sie besteht
aus Kiefern, Buchen, Heidekraut und ein wenig Gras und Moosen.
Das nebenstehende Bild zeigt den vom Forstamt
Hinterweidenthal angefangenen
und als „Bergwaldprojekt“ umworbenen Weg an der
Drachenwand.
Der Felsen liegt genau nördlich vom Sportplatz
und wurde nun mit
dem besagten neuen Weg erschlossen.
Unverständlich weil nur rund hundert Meter vorher vom gleichen Forstweg
ein
alter Trampelpfad das gleiche Ziel hat.
Durch den Wegebau ist die Humusbedeckung aufgerissen
und nun droht an diesem sehr steilen Hang,
und
das schon bald nach dem ersten Regen,
der Boden ins laufen zu kommen.
Als nächstes ist auf dem Weg mit Blick nach oben,
der mittlere Teil des
Weges und der Wand zu sehen.
Es zeigt wie wenig der Untergrund gebunden ist
und
die Arbeiten in diesen Untergrund eingegriffen haben.
Es sind nur wenige Bäume
oder nur ein paar Sträucher
aber viel der sowieso spärlichen Bodenbedeckung
entfernt worden.
Der Blick
zurück zeigt, wie steil der Hang hier ist,
und man kann gut abschätzen wie stark
die Erosion hier sein wird.
Weiter bergauf führt der Weg hart am Felsen entlang
und nimmt hier auch noch den Schlagregen von der Felswand auf,
was den Erosionseffekt noch verstärken dürfte.
Wie in einer Rinne wird das Wasser von oben
sich
mit dem Wasserablauf vom Felsen treffen und bergab fließen.
Dass der Weg
oberhalb der Felswand
mit seiner
starken Neigung wie ein Wassergraben wirkt,
und dem ganzen noch ein wenig mehr an
Beschleunigung verleiht,
zeigt dieses Bild.
Auf der Höhe
liegt hinter der auf dem Felsen errichteten Aussichtskanzel
dieser Felsbrocken,
der wie das nächste Bild zeigt
vom oberhalb liegenden Fels herabgestürzt worden
ist.
Hier nun die
Kante, über den der Felsbrocken
vom vorherigen Bild vom Felsen gestürzt worden ist.
Es ist im Grunde schade,
dass
aus jedem weitestgehend unberührten Fels,
ein Aussichtsfels gemacht werden
muss.
Das alles
für diese Kanzel aus Holz,
die nun auf einem Felsen steht der auch schon zuvor
als Aussichtsfelsen genutzt worden ist.
Nur war der zuvor nicht so mitgenommen
wie jetzt.
Das durchstreifen der Wälder wird von einigen Gruppen,
auch aus den anerkannten Naturschutz Verbänden,
ja nicht gerade gerne gesehen.
Andere
Verbände wie örtliche Gruppen wiederum wollen noch mehr Wege.
Aber es gibt auch hier keinen Plan dafür, wer wo was macht, machen darf.
Es
wird nur einfach drauflos geschaufelt, ohne Genehmigung,
oder aber von den Behörden
geduldet.
Das nun aber
nun ausgerechnet mehr oder weniger unter fachlicher Aufsicht
einer Behörde wie
dem Forst, ein neuer Weg ohne Rücksicht auf die Bodenbedeckung angelegt wird, im
gezeigten Bild sind es die hier wachsenden Blaubeeren,
ist schlicht nur mehr als
unfassbar zu bezeichnen.
Und weil eine der Krüppelkiefer die Aussicht beeinträchtig,
wurden dieser gleich noch einige
der verkrüppelten Äste
amputiert.
Ein weiteres aber schon lange bekanntes
Problem
mit den Wegen ist die Vielzahl
und die uneinheitliche Beschilderung.
Das Problem könnte zwar der Biosphärenreservatsverein
in Lamprecht lösen, doch
der hat in der Vergangenheit
mit eigenen Schildchen dazu beigetragen,
dass die
Vielfalt im Wald zugenommen hat.
Aber leider nur bei den Schildern und den
Wegbezeichnungen
im Biosphärenreservat Pfälzerwald.
So wird es für den Urlauber absolut nicht leichter sich zu entscheiden, welchen Weg er gehen soll. Schlimmstenfalls verliert dieser die Lust am Wandern und geht nach Haus.
Wenigstens sieht das geschaffene Geländer auf dem Felsen an der Drachenwand recht rustikal aus, doch eine Sicherung ist hier eigentlich nicht nötig. Das Argument der Verkehrsicherheit, ist wohl eher eine Ausrede dafür, sich nicht mit der wilden Natur zufrieden geben zu wollen. Wie an vielen anderen Felsen die touristisch genutzt werden oder werden sollen, werden die schon von Natur aus krüppligen Bäume weiter verstümmelt. Die Frage bleibt offen, warum das so sein muss. Oder was es denn ausmachen würde, wenn denn die Bäume ungeschoren davon kämen und die Natur dann wild und unberührt aussehen könnte.
© Walter Stutterich Pirmasens [email protected]
Für eine Aussicht müssen nicht hundert Bäume verschwinden.
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